Page 4 - Jahresringe 117
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THeMA: WiNTeRFReUDeN


                Ein kleines Abenteuer im Advent




      Schon immer hat in der Weih-         Spanngurten für den Transport des  der warnende und durchdrin-
      nachtszeit das „Grün“, begleitet     Baumes ausgerüstet wurde, schon  gende Ruf eines Eichelhähers.
      von würzigem Tannenduft und          zeitig unterwegs. Treffpunkt ist        Während die Natur sich in ihrer
      Kerzenschein, einen festen Platz     der Parkplatz am Waldrand, wo        Vielfalt und Schönheit zeigt, will
      in unseren Wohnzimmern. Es gilt      bei ihrer Ankunft reges Treiben      Klein-Tine vom Opa wissen, wie
      als Tröster und Mutmacher und        herrscht. Alle sind mit dem glei-    weit es denn noch sei, ihre Beine
      sagt uns, dass nach dem Winter       chen Ziel und der Vorfreude auf      wären schon ganz „abgelaufen“
      die Natur wieder zu neuem Leben  das Weihnachtsfest unterwegs.            und sie wolle doch unbedingt
      erwacht. Jetzt in der Adventszeit       Der Weg zur Weihnachts-           sehen, woher der Weihnachts-
      erfreuen sich Familienausfl üge mit  baumschonung führt an einer          baum komme. Das Schlittern
      Axt und Säge zum Weihnachts-         Lichtung vorbei, wo die Sonne        auf einer vereisten Wasserlache
      baumschlagen großer Beliebtheit.     gerade versucht, zwischen den        bringt Spaß und willkommene
         Auch Tine, Jan und Opa            Wolken hindurchzublinzeln.           Ablenkung und kurz darauf gibt
      Karl lieben dieses kleine Aben-      Auf Zweigen und Gräsern fun-         die nächste Wegbiegung auch
      teuer und sind, nachdem das          kelt Raureif wie Diamanten           schon den Blick frei auf die ein-
      Auto mit einem Dachträger und        und von irgendwoher erschallt        gezäunte Fichtenkultur. Jan, sich
                                                                                der Rolle eines großen Bruders
                                                                                voll bewusst, erkundigt sich
                                                                                beim Opa nach der Notwen-
                                                                                digkeit des Zaunes und erfährt,
                                                                                dass dadurch Schäden durch
                                                                                Wildtiere verhindert würden.
                                                                                   Schon bald vernimmt man aus
                                                                                verschiedenen Richtungen die
                                                                                beim Christbaumschlagen typi-
                                                                                schen Dialoge wie: „Nehmen
                                                                                wir den?“ – „Nein, der ist nicht
                                                                                dicht genug. Ich fi nde diesen bes-
                                                                                ser!“ – „Ja, der sieht gut aus.“
                                                                                   Nachdem Axt und Säge
                                                                                ihre Arbeit getan haben, wird
                                                                                die Fichte in ein Transport-
                                                                                netz gezogen und zum Park-
                                                                                platz gebracht, wo an einem
                                                                                heimelig lodernden Lagerfeuer
                                                                                Wildbratwürste, Glühwein, Kin-
                                                                                derpunsch und Weihnachts-
                                                                                plätzchen angeboten werden.
                                                                                   Glücklich, zufrieden und
                                                                                überzeugt davon, dass sie den
                                                                                schönsten Baum gefunden haben,
                                                                                machen sich Tine, Jan und Opa
                                                                                Karl auf den Heimweg. 





                                                                               Foto: pexels.com   Ursula Hofmann






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