Zukunftswerkstatt Westerwaldkreis:

Unternehmen und potentielle Fachkräfte im offenen Dialog

Ein weiterer Durchgang der Zukunftswerkstatt geht zu Ende, die Studierenden haben ihre Analysen fertiggestellt und die Ergebnisse präsentiert. Ziel des Praxisseminars, das die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Westerwaldkreis (wfg) und die Universität Siegen schon seit 2015 alljährlich im Sommersemester durchführen, ist es, den Unternehmen im Westerwaldkreis den Spiegel vorzuhalten. Durch Interviews der Beschäftigten aller Geschäftsbereiche und Hierarchieebenen, die Analyse von internen Leitbildern, Werbematerial, Internetauftritt, Social-Media-Kanälen und anderen Präsentationen nach außen sowie einer bundesweiten Online-Befragung zum Unternehmen, werden das Selbst- und das Fremdbild gegenübergestellt.

Die Studierenden konzipieren Fragebögen, erheben Daten, werten diese aus und leiten daraus Handlungsbedarf und Maßnahmenvorschläge ab. Diese werden dem untersuchten Betrieb vorgestellt und durch ein Expertengespräch mit Robert Kebbekus, dem Leiter der Zukunftswerkstatt, ergänzt.

Bereits 25 Unternehmen aus dem Westerwaldkreis haben an diesem Seminar als Praxispartner teilgenommen und die Vorschläge der jungen Erwachsenen umgesetzt. Ein großer Vorteil die der unvoreingenommene Blick, den die Studierenden haben. Die Zusammenarbeit sei für beide Seite ein echter Mehrwert. „Als ich neu im Personalbereich angefangen haben, habe ich die Auswertung der Studierenden in die Hand gedrückt bekommen und hatte damit direkt einen tollen Leitfaden für die ersten Projekte“, erinnert sich einer der Teilnehmenden.

Zum Abschluss des Semesters lädt die wfg alle bisherigen Partner in eines der „frisch analysierten“ Unternehmen ein. In diesem Jahr war die Runde zum Frühstück bei copado. in Ötzingen zu Gast. Geschäftsführer Dominic Hallier begrüßte die Teilnehmenden und zeigte in den neuen Räumlichkeiten, was das Unternehmen alles mit und aus Holz macht.

Insgesamt stand, neben einem Einblick in das Tagesgeschäft der Möbelbau-Meisterschreinerei, aber der Austausch im Vordergrund. In einer offenen Fragerunde wurden beispielsweise Themen wie die Nutzung Sozialer Medien bei der Mitarbeiterfindung – welche und mit welchen Inhalten, die Kriterien bei der Berufs- bzw. Bewerberauswahl oder die Gedanken zu einer Karriere im Handwerk nach dem Studium diskutiert.

Auf die abschließende Frage eines Studierenden nach der größten Herausforderung im Management sagte Katharina Schlag, Geschäftsführerin der wfg: „Menschen! Überall dort wo Menschen aufeinandertreffen, treffen verschiedene Erfahrungen, Ansichten, Kulturen, Generationen, Fähigkeiten, Wissensstufen und Bedürfnisse aufeinander. Das ist spannend und bereichernd, aber auch herausfordernd, wenn es darum geht eine Balance zu finden zwischen wirtschaftlichen Ergebnissen des Unternehmens, individueller Führung und persönlichen Bedürfnissen.“

„Um die Menschen im eigenen Betrieb und deren Sichtweise auf den Arbeitsplatz besser kennen und verstehen zu lernen, ist die Zukunftswerkstatt eine hervorragende Option“, meinen Katharina Schlag und Robert Kebbekus und laden interessierte Betriebe schon heute für die nächste Runde im Sommersemester 2023 ein.

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