Wechsel an der Spitze der Museen im Westerwald GmbH

Helga Gerhardus in Ruhestand verabschiedet

Helga Gerhardus geht nach fast 14 Jahren als Geschäftsführerin der Museen im Westerwald GmbH am 01.04.2021 in den Ruhestand.

Die Museen im Westerwald -WWM-GmbH, die im Jahr 2000 gegründet wurde, betreibt für den Westerwaldkreis das Keramikmuseum in Höhr-Grenzhausen und das Landschaftsmuseum in Hachenburg. Am 01.08.2007 übernahm die gelernte Juristin die Geschäftsführung von ihrem Vorgänger Joachim Hemme.
In einer kleinen corona-konformen Feier verabschiedete die Gesellschafterversammlung der WWM- GmbH, unter Vorsitz von Landrat Achim Schwickert, die 65-jährige in den Ruhestand. Ihre Nachfolge übernimmt Stefan Würz, Jurist im Rechtsamt der Kreisverwaltung.
„Ich habe wirklich gerne für die WWM-GmbH und ihre Museen gearbeitet,“ sagt die scheidende Geschäftsführerin, die bereits in ihrer Funktion als Beigeordnete des Westerwaldkreises ihre Hände über das Keramikmuseum und das Landschaftsmuseum gehalten hat. „Unsere Museen sind besondere Lernorte, die durch Bildung und Inspiration das kulturelle Leben unserer Besucher*Innen bereichern. Ich bin dankbar für die vielen schönen Momente, Eindrücke und spannenden Begegnungen, die meinen Horizont erweitert haben.“
Landrat Schwickert würdigte das erfolgreiche Management der Juristin. Mit Sachverstand und großer Freude habe sie in all den Jahren „ihren Betrieb“ geleitet und auch im Pandemiejahr 2020 die Museen finanziell und personell gut durch die verschiedenen Lockdowns geführt. Kontinuierlich habe sie sich für die konzeptionelle und bauliche Weiterentwicklung eingesetzt und keine Gelegenheit ausgelassen, „gebetsmühlenartig“, für „ihre Museen“ zu werben und deren Bedeutung herauszustellen. Beharrlich sei sie am Ball geblieben als der für die Museumspädagogik notwendige An-und Umbau des Landschaftsmuseums ins Stocken geriet und erst nach Jahren realisiert werden konnte. Wichtig sei ihr die Manifestation von haupt-und nebenberuflichen Fachkräften für die museumspädagogischen Tätigkeiten sowie die Verstärkung der wissenschaftlichen Ausrichtung der Museen durch Mitarbeiter*Innen entsprechend den wissenschaftlichen Fachrichtungen der Museen gewesen.

Die WWM-GmbH beschäftigt derzeit in den drei Betriebsteilen insgesamt 35 Mitarbeiter*Innen, überwiegend in Teilzeit. Darüber hinaus können regelmäßig junge Menschen, im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes oder im Zusammenhang mit Pflichtpraktika während der Schul-und Hochschulzeit, die Arbeit in den Museen kennenlernen.
„Ich habe das Glück gehabt, mit vielen wunderbaren Menschen zu arbeiten und gemeinsam die Museen voranbringen zu können. Meinem Nachfolger kann ich einen „gesunden“ Betrieb übergeben.“, so Gerhardus.

Lebenslauf Helga Gerhardus

Helga Gerhardus wurde am 01.07.1955 in Mudersbach, Kreis Altenkirchen, geboren.
Nach dem Realschulabschluss absolvierte sie eine Lehre als Arzthelferin und übte den Beruf auch mehrere Jahre lang aus. Nachdem sie über den 2. Bildungsweg im Dezember 1979 die allgemeine Hochschulreife erworben hatte, studierte sie in Mainz ab 1980 Rechtswissenschaften. Die erste juristische Staatsprüfung legte sie 1985 ab, die zweite juristische Staatsprüfung 1988. Von 1988 an war sie als Regierungsrätin bei der damaligen Bezirksregierung Koblenz und der Kreisverwaltung Montabaur als untere Landesbehörde tätig. 1992 wechselte sie in den kommunalen Dienst und übernahm bei der Kreisverwaltung Montabaur das Amt der Zweiten Kreisbeigeordneten, das sie bis 2001 ausübte.
Nach einer mehrjährigen Familienpause übernahm sie ab 01.08.2007 die Geschäftsführung der Museen im Westerwald GmbH. Nach Erreichen ihrer Regelaltersgrenze geht Helga Gerhardus nach fast 14-jähriger Tätigkeit in dieser Funktion zum 01.04.2021 in den Ruhestand.

Unter ihrer Leitung konnten sich die WWM GmbH und ihre Museen kontinuierlich weiterentwickeln. Die Bilanzsumme, die im Jahr 2007 rd. 466.000 EUR betrug, steigerte sich bis 2019 (2020 steht noch aus) auf rd. 2.100.000 EUR. Während ihrer Tätigkeit stellte sich insbesondere das Landschaftsmuseum konzeptionell neu auf und wurde anschließend vom Westerwaldkreis baulich erweitert. (Das Keramikmuseum war zuvor räumlich erweitert worden) Für die Mitarbeiter*Innen im LMW konnten Büroräume geschaffen und mit modernen Arbeitsmitteln ausgestattet werden. Die Arbeitsverträge und das Entgelt der Mitarbeiter*Innen wurden an die Regelungen des TVöD-V angepasst, um größtmögliche Transparenz zu schaffen. Aushilfskräfte erhielten in der Folge Beschäftigungsverträge im Rahmen regulärer Minijobs. Die Bedeutung der Wissenschaft in beiden Museen wurde hervorgehoben mit der Einstellung eines/r wissenschaftlichen Mitarbeiter*In entsprechend der jeweiligen Fachrichtung der beiden Museen. Die Museumspädagogik konnte in jedem Museum mit der Einstellung einer hauptamtlichen Fachkraft gestärkt werden, die neben der Leitung der museumspädagogischen Werkstatt auch die zahlreichen Aushilfskräfte schult und betreut.
Ein Projekt zur Inventarisierung der Sammlung im Landschaftsmuseum, die Neueinrichtung der Bibliothek und der Dauerausstellung im Haus Norken wurden mit Hilfe des Freundeskreises umgesetzt. Im Keramikmuseum kann derzeit mit Unterstützung einer Fachkraft, die von der Arbeitsagentur finanziert wird, die Bibliothek neu geordnet werden.
Auch die Cafeteria im Keramikmuseum, die seit Jahren verpachtet ist, wurde renoviert, neu möbliert und damit für die Gäste attraktiver gemacht.

Helga Gerhardus wohnt in Hachenburg und hat sich neben ihrer familiären und beruflichen Tätigkeit immer wieder ehrenamtlich engagiert. Sie war u.a. Mitglied im Stadt-und Verbandsgemeinderat Hachenburg, Mitglied und Vizepräsidentin im Vorstand des DRK Landesverbandes RP, Gründungs- und Vorstandsmitglied im Forum Abtei Marienstatt e.V., Vorstandsmitglied im Förderverein Krankenhaus Hachenburg und Mitglied im Schulelternbeirat des Privaten Gymnasiums Marienstatt.

Foto: Pressestelle der Kreisverwaltung, Gesellschafterversammlung der Museen im Westerwald GmbH verabschiedet Geschäftsführerin Helga Gerhardus (1. von rechts) in den Ruhestand.

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