Kreisbeigeordneter Ulrich Keßler verabschiedet

Kreistag stellt mit langer Tagesordnung Weichen für 2022

Insgesamt 16 Tagesordnungspunkte hatte die letzte Sitzung des Westerwälder Kreistages im Jahr 2021. Vor allem mit dem Haushaltsplan, der Richtlinie zur Förderung von Niederlassungen von Ärztinnen und Ärzten, dem Nahverkehrsplan und mit personellen Entscheidungen stellte der Kreistag die politischen Weichen für das Jahr 2022.

Ulrich Keßler für ehrenamtliche Leistung gedankt

Mit dem Kreisbeigeordneten Ulrich Keßler wurde eine verdiente Persönlichkeit vom Westerwälder Kreistag verabschiedet. Der 79-jährige Keßler, der seit dem Jahr 2007 das Amt des ehrenamtlichen Kreisbeigeordneten bekleidet, legt aus Altersgründen zum Ende des Jahres sein Engagement für den Westerwaldkreis nieder.

Die Erste Kreisbeigeordnete Gabriele Wieland dankte in Vertretung für Landrat Achim Schwickert ihrem Beigeordnetenkollegen für das langjährige und loyale Engagement. „Sie haben sich um den Westerwaldkreis verdient gemacht“, lobte Wieland. Die Erste Kreisbeigeordnete ging in ihren Worten des Dankes auf die vielen verschiedenen ehrenamtlichen Tätigkeiten ein, die Ulrich Keßler in über 50 Jahren in der Region ausübte und auch heute noch ausübt.

Keßler ist seit vielen Jahren kommunalpolitisch in den Gremien des Westerwaldkreises, der Verbandsgemeinde Wirges und der Ortsgemeinde Siershahn tätig. Von 2009 bis 2012 bekleidete Keßler ehrenamtlich sogar das Amt des Ersten Kreisbeigeordneten. Im Jahr 2013 wurde er für sein kommunalpolitisches Engagement mit der Freiherr-vom-Stein Plakette ausgezeichnet

Der leidenschaftliche Fußballfan und Karnevalist engagierte sich fast fünf Jahrzehnte auch im Vereinswesen sowie für den Fußballverband Rheinland. Keßler leitete von 1969 bis 1982 die Jugendabteilung des SV Rot-Weiß Siershahn und nach der Fusionierung auch bei der EGC Wirges. Zudem war er in verschiedenen Funktionen beim Fußballverband Rheinland und beim Fußballkreis Westerwald/Wied tätig. Im Jahr 2009 wurde er mit der Ehrennadel des DFB ausgezeichnet. Beim Karneval war er von 1991 bis 2003 Vorsitzender des Karnevalsverein „Alte Herren“ Siershahn und rund 25 Jahre Sitzungspräsident in seinem Heimatdorf.

Auch Klaus Müller, der Vorsitzende der FWG Fraktion, dankte Ulrich Keßler im Namen aller Fraktionen für das vielfältige ehrenamtliche Engagement.

Nicole Hampel neue ehrenamtliche Kreisbeigeordnete

Auf Vorschlag der FWG-Fraktion wurde Nicole Hampel zur neuen ehrenamtlichen Kreisbeigeordneten und somit zur Nachfolgerin von Ulrich Keßler gewählt. Die Ortsbürgermeisterin von Mogendorf ist Mitglied im Verbandsgemeinderat Wirges sowie in verschiedenen Ausschüssen der Verbandsgemeinde und des Kreises. Die 52-jährige Juristin ist verheiratet und Mutter von zwei erwachsenen Söhnen. In Ihrer Bewerbungsrede machte sie deutlich, dass sie ihre Erfahrung einbringen möchte, um aktiv an der positiven Entwicklung der Westerwälder Heimat mitzuwirken.

Hampel setzte sich im ersten Wahlgang gegen das langjährige Kreistagsmitglied Harald Ulrich (SPD) aus Willmenrod mit 29 zu 15 Stimmen durch.

Christoph Seimetz neuer Beauftragter für die Belange behinderter Menschen

Einstimmig wählte der Kreistag Christoph Seimetz zum Nachfolger von Franz-Georg Kaiser in der Funktion des Beauftragten für die Belange behinderter Menschen im Westerwaldkreis. Diese Neuwahl wurde notwendig, da Franz-Georg Kaiser zum Ende des Jahres aus gesundheitlichen Gründen sein Amt niederlegt.

Seimetz ist seit dem Jahr 2019 Behindertenbeauftragter der Stadt Wirges. In seiner Vorstellung machte er deutlich, dass durch seine Erfahrungen in diesem Amt der Wunsch gereift ist, sein Engagement für das gesamte Gebiet des Westerwaldkreises einzubringen. In dieser Funktion wird Seimetz ab dem neuen Jahr regelmäßig Sprechstunden anbieten. Zudem engagiert er sich bei Projekten im Westerwaldkreis und wird sich dort für die Belange behinderter Menschen einsetzen.

Alle Informationen rund um die Arbeit des Beauftragten für die Belange behinderter Menschen im Westerwaldkreis finden Sie unter www.westerwaldkreis.de

Kreis baut 2022 Schulden weiter ab

Zum Jahresende 2022 sollen die Schulden des Westerwaldkreises bei niedrigen 4,7 Millionen Euro liegen. Pro Bürger ausgedrückt, spricht man hier von einer Schuldenlast in Höhe von 22,99 Euro. „Mit diesem Wert befindet sich der Westerwaldkreis in einer hervorragenden Position im landesweiten Vergleich“, waren sich die meisten Fraktionssprecher einig. Ein wesentlicher Grund dafür, ist die starke Wirtschaftskraft, welche von den Westerwäldern sowie den heimischen Unternehmen erwirtschaftet wird. Dies sieht man unter anderem daran, dass die Steuerkraftmesszahlen für die Kommunen im Westerwaldkreis um fast 13 Millionen Euro gestiegen sind. Somit haben sich die Einnahmen aus der Kreisumlage um circa 5 Millionen Euro bei einem gleichbleibenden niedrigen Umlagesatz von 40 Prozent erhöht. In Summe sieht der Haushaltsplan Erträge in Höhe von über 312 Millionen Euro im Jahr 2022 vor.

Bei den Investitionen plant der Landkreis mehr als 18 Millionen Euro in die Hand zu nehmen. Davon geht ein wesentlicher Teil in die Modernisierung der Kreisstraßen. Für die Montage von dezentralen raumlufttechnischen Anlagen in den Schulen in der Trägerschaft des Kreises sind 1,9 Millionen Euro eingeplant. Auch für Maßnahmen im Bereich des Brand- und Katastrophenschutzes sind Investitionen in Höhe von fast 1,7 Millionen Euro vorgesehen.

Der Kreistag stimmte mit großer Mehrheit dem Haushaltsplan für 2022 zu.

Mobilität im Westerwaldkreis weiterentwickeln:

Mit der beschlossenen Fortschreibung des Nahverkehrsplans (NVP) geht der Westerwaldkreis sukzessive wichtige Schritte, um die Mobilität in der Region weiterzuentwickeln. Bereits im Jahr 2019 hatte die Planung eines neuen NVP für den Westerwaldkreis begonnen. Vor allem zu Beginn wurde unter Einbindung verschiedener Akteure, wie zum Beispiel den Städten und Ortsgemeinden im Westerwaldkreis sowie der Verkehrsunternehmen, eine Stärken- und Schwächen- Analyse durchgeführt.

Faktoren für diese Analyse waren unter anderem die Erschließungs- und Bedienungsqualität, die Qualitätsanforderungen an die Haltestellen inklusive Barrierefreiheit, aber auch die Vereinbarkeit mit Mobilitätsangeboten auch außerhalb des klassischen ÖPNV.

Die ermittelten Defizite werden nun in einem Maßnahmenkatalog festgehalten. Dieser soll dabei helfen, das bestehende ÖPNV Angebot im Westerwaldkreis gezielt und wirkungsvoll weiterzuentwickeln.

 

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