Kreisausschuss beriet über Straßen- und Radwegeplanung

Nadelöhr in Nistertal-Erbach wird beseitigt

In einer gemeinsamen Sitzung haben der Kreisausschuss und der Ausschuss für Verkehr und Wirtschaft das Straßenbauprogramm 2024/2025 beraten. Einige bereits beschlossene Baumaßnahmen von Kreisstraßen konnten bislang nicht umgesetzt werden und mussten verschoben werden. Zudem sind einige im Bau befindliche Maßnahmen noch nicht fertiggestellt und werden im nächsten Jahr fortgeführt. Deshalb ist in Abstimmung mit dem LBM Diez für 2024 lediglich die Erneuerung der K 148 Staudt – Kreisel L 313 neu geplant.

Interessante Einblicke gab Uwe Klug, Projektleiter der DB Netz AG, in den aktuellen Planungsstand eines Gemeinschaftsprojektes: Die Deutsche Bahn möchte die Eisenbahnüberführung im Bereich der K 61 Ortsdurchfahrt Nistertal-Erbach erneuern. Dabei bietet sich eine für die kommenden Jahrzehnte einmalige Gelegenheit, die Situation im Bereich dieses Nadelöhrs für alle Verkehrsteilnehmer zu verbessern. Durch eine Aufweitung des Brückenwerkes soll die Breite der Durchfahrt von derzeit 7 auf 9,90 Meter und die Höhe von derzeit 4,06 auf rund 4,50 Meter vergrößert werden. Davon profitieren nicht nur Autos und LKW. Auch der Bürgersteig soll vergrößert werden. Viel Wert wird dabei darauf gelegt, die Hauptarbeiten möglichst tagsüber und ohne Behinderung des Eisenbahn- beziehungsweise Straßenverkehrs durchzuführen. Angestrebt wird eine Vergabe der Bauleistungen Ende 2024, sodass die Erstellung des Ingenieursbauwerks im Frühjahr 2025 beginnen könnte. Der Straßenbau erfolgt dann laut Plan im Anschluss.

Ebenfalls auf der Agenda stand das Konzept für Alltagsradwege im Westerwaldkreis, das vom Büro SWECO Koblenz vorgestellt wurde. Es enthält einen Katalog mit Einzelmaßnahmen, die zur Schaffung einer sicheren und bedarfsgerechten Führung des Radverkehrs auf Kreisebene dienen sollen. In der Regel müssen bei den Planungen mehrere Straßenbaulastträger, also Bund, Land, Kreis und Kommunen in unterschiedlichen Verbandsgemeinden, beteiligt werden. Hinzu kommt, dass oftmals eine umfassende fachliche Planung der Radwege mit Berücksichtigung aller Baurechtvorgaben sowie Grunderwerb durch den LBM Diez als zuständige Straßenbaubehörde erforderlich ist.

Dennoch soll das Thema Alltagsradwege verstärkt vorangetrieben werden, indem bei allen Planungsaufträgen für den Ausbau von Kreisstraßen immer auch die mögliche Anlage von Radwegen durch den LBM Diez geprüft werden soll. Dies gilt auch für bereits erteilte Planungsaufträge. Um Radwegebaumaßnahmen zu beschleunigen, empfahlen der Kreisausschuss und der Ausschuss für Verkehr und Wirtschaft dem Kreistag das Alltagsradwegekonzept sowie eine Radwegeförderrichtlinie zu beschließen. Zudem wurde die Verwaltung beauftragt, die Durchführung von mittelfristigen Maßnahmen mit den Beteiligten abzustimmen. Der LBM Diez erhielt den Auftrag, die Planung von Alltagsradwegen auf wichtigen Achsverbindungen des Kreises vorzunehmen. Um kurzfristig die Radwegesituation zu verbessern, sind zunächst Beschilderungs- und Markierungsmaßnahmen vorgesehen, die vorhandene Potenziale besser nutzen.

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