Jugendatlas Westerwald ist gestartet
Jugendhilfeausschuss beschäftigt sich mit Zukunft der Kinder- und Jugendarbeit
In seiner letzten Sitzung für das Jahr 2021 beschäftigte sich der Jugendhilfeausschuss (JHA) vor allem mit der Zukunft der Kinder- und Jugendarbeit im Westerwaldkreis. Neben der Fortschreibung des Kindertagesstättenbedarfsplans gewährte der JHA Kreiszuwendungen in Höhe von fast 78.000 Euro für die kommunalen Träger der Kindertagesstätten. Zudem wurden die Projekte „HaLT – Hart am Limit“ und der„Jugendatlas Westerwald“ vorgestellt.
„HaLT – Hart am Limit“ bietet wichtige Unterstützung
Die Aufgabe der Suchtprävention ist auch im Westerwaldkreis nicht zu unterschätzen. Insbesondere mit Blick auf die Gefahren des Alkoholkonsums bei Kindern und Jugendlichen ist es wichtig, frühzeitig aufzuklären und Unterstützung zu leisten. Eine wichtige Hilfe bietet das Programm „HaLT - Hart am Limit“, welches durch das GKV Bündnis für Gesundheit gefördert wird. Der Standortkoordinator für die Region Westerwald, Reiner Kuhmann von der Diakonie Westerwald, konnte nun dem JHA das Projekt vorstellen. Das „HaLT- Programm“ besteht zum einen aus einer reaktiven sowie aus einer proaktiven Säule. Die reaktive Säule versucht vor allem in akuten Situationen zu intervenieren und Hilfe zu leisten. Bei „HaLT – proaktiv“ wird gemeinsam mit verschiedenen Multiplikatoren aus der Region versucht, den Risiken eines exzessiven Alkoholkonsums im Kinder- und Jugendalter vorzubeugen. Gemeinsam mit den Partnern aus der Gastronomie, dem Einzelhandel und auch den Vereinen versucht man, die Menschen für das Thema zu sensibilisieren. „HaLT - Hart am Limit“ gibt es seit dem Jahr 2002. Inzwischen ist das Projekt in Deutschland an circa 150 Standorten in 14 Bundesländern vertreten.
Jugendatlas Westerwald ist gestartet
Die Folgen der Corona Pandemie betreffen auch die Kinder- und Jugendarbeit im Westerwaldkreis massiv. Deshalb haben sich zum Ende des Jahres 2020 die in der Jugendarbeit tätigen Akteure in einer Videokonferenz getroffen. Ziel war es, über die aktuelle Situation und Herausforderungen der Jugendarbeit unter Corona - Bedingungen zu sprechen. Eine große Gefahr besteht darin, den direkten Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen zu verlieren. Aus den Gesprächen heraus wurde die Arbeitsgruppe „Jugendatlas Westerwald“ gegründet. Ziel des „Jugendatlas Westerwald“ ist es, die vielfältigen und guten Angebote in unserer Region für Kinder und Jugendliche zu bündeln. Auf der neuen Homepage www.jugendatlas-westerwald.de haben Einrichtungen, wie zum Beispiel Jugendzentren und Vereine die Möglichkeit, ihre Angebote kostenfrei zu inserieren. Für Eltern und deren Kinder ist dieses Informationsangebot ebenfalls kostenfrei. Landrat Schwickert bedankte sich herzlich bei den Initiatoren und machte deutlich, wie wichtig es ist, den Kindern und Jugendlichen diese Kontakte zu ermöglichen.
Kindertagesstättenbedarfsplan fortgeschrieben
Der JHA hat in seiner Sitzung die 32. Fortschreibung des Kindertagesstättenbedarfsplans einstimmig beschlossen. Wie in der Fortschreibung ersichtlich, kann im Kreisgebiet der Rechtsanspruch der eins bis sechsjährigen Kinder in den Jahren 2022 und 2023 nicht nur erfüllt, sondern auch übertroffen werden.
Inzwischen werden in den „Westerwälder Kitas“ knapp 60 Prozent der Kinder über zwei Jahre bis zu neun Stunden und somit ganztags betreut. Jedoch stellt das neue Kindertagesstättengesetz eine große Herausforderung für die Kindertagesstätten im Westerwaldkreis und deren Träger dar. Mit dem neuen Gesetz haben die Eltern in Rheinland-Pfalz einen Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung für ihre Kinder. Diesem Ganztagsangebot gehört auch die Versorgung mit einem gesunden Mittagessen an. Das bedeutet für viele Träger, dass sie bis zum Jahr 2028 umfassende bauliche Maßnahmen an ihren Kindertagesstätten umsetzen müssen. Küchen müssen ertüchtigt, Essensräume geschaffen und gegebenenfalls auch für die kleinen Kinder Ruhemöglichkeiten eingerichtet werden.
Der Westerwaldkreis ist sich hier seiner Verantwortung bewusst und hat seine Förderrichtlinien entsprechend angepasst, um die kommunalen Träger bei den notwendigen Investitionen zu unterstützen.
Eine weitere Herausforderung stellt die Unterbringung der Kinder unter zwei Jahren dar. In fast allen Verbandsgemeinden ist der Bedarf bei den sogenannten U2-Plätzen deutlich höher als der Bestand aktuell hergibt. Der Grund dafür ist jedoch ein erfreulicher: In den vergangenen Jahren waren die Geburtenzahlen höher als in den Vorjahren.
Ortsgemeinden erhalten finanzielle Unterstützung
Mit den Ortsgemeinden Rehe, Sessenhausen und Ötzingen erhalten gleich drei kommunale Träger von Kindertagesstätten eine Kreiszuwendung. Wie der JHA beschlossen hat, unterstützt der Westerwaldkreis mit ungefähr 78.000 Euro kommunale Investitionen in Höhe von knapp 400.000 €. Ein Großteil dieses Geldes fließt in die Modernisierung der Bestandsgebäude.