Für den Ernstfall gerüstet sein

Amtstierärzte in Rheinland-Pfalz bildeten sich in der Tierseuchenbekämpfung fort

Auch heimische Nutztierbestände können jederzeit von hochansteckenden Tierseuchen wie der Maul­ und Klauenseuche (MKS), der Afrikanische Schweinepest (ASP) oder der Geflügelpest (Al) betroffen sein. Grund genug, für die Amtstierärztinnen und Amtstierärzte in Rheinland-Pfalz sich jederzeit für den Ernstfall zu rüsten. Wie die Kreisverwaltung in einer Pressemeldung mitteilt, durfte das Veterinärteam in Montabaur kürzlich die Amtstierärztinnen und Amtstierärzte der nördlichen Kreise des Landes zu einer Übung zum Tierseuchenschutz begrüßen.

Da laut Veterinäramt Tierseuchen jederzeit ausbrechen können, ist eine laufende Fortbildung der Experten für die Behörde enorm wichtig. Die Amtstierärzte des Kreises erinnern daran, dass die Geflügelhalter im Westerwaldkreis gerade zum Ende des vergangenen Jahres erleben mussten, wie schnell sich eine Tierseuche ausbreiten kann. Aufgrund einer frühzeitigen behördlichen Reaktion und dem Inkrafttreten einer Allgemeinverfügung für die Geflügelhalter konnte das Übergreifen des Infektionsgeschehens auf das Hausgeflügel verhindert werden.

Die Schulung im Kreishaus erfolgte durch die Tierseuchen-Experten des Landesuntersuchungsamtes (LUA). Wie der Pressemeldung zu entnehmen ist, bestand die Fortbildung aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. Im Rahmen des theoretischen Teiles wurde unter anderem über die aktuelle Situation bei der beinahe weltweit verbreiteten und für Schweine häufig tödlichen ASP referiert. Ein weiteres Thema war die ebenso hochansteckende Maul- und Klauenseuche, die schwere Krankheitsverläufe bei Wiederkäuern und Schweinen verursachen kann. Um die Verbreitung und den Austausch dieser Erreger zwischen Tierbeständen zu verhindern, ist es für Tierhalter und Tierärzte sehr wichtig, auf die richtige Schutzkleidung zu achten. Die dafür notwendige Ausrüstung wurde den Teilnehmern vom LUA vorgestellt.

Im praktischen Teil übten die Veterinärexperten bei sommerlichen Temperaturen das Anlegen der verschiedenen Schichten von Anzügen, Stiefeln und Handschuhen. Die besondere Herausforderung: Bei fast 30 Grad Celsius mussten die in Schutzanzügen verpackten Teilnehmer unter freiem Himmel die teilweise über 150 Kilogramm schweren Schafe einfangen und festhalten, damit der Trainingspartner so eine Blutprobe entnehmen konnte.

Bei einem Tierseuchenausbruch gehört es zur Arbeit des Veterinäramtes, neben der Untersuchung von Tieren, auch die Entnahme von Blutproben sicherzustellen. Für diesen praktischen Teil hatte ein Landwirt im Westerwaldkreis seine Schafherden zur Verfügung gestellt. Dabei wurden von mehr als 150 Schafen Blutproben entnommen und anschließend im Institut für Tierseuchendiagnostik des LUA auf ansteckende Seuchen untersucht.

Wie der Pressemeldung abschließend zu entnehmen ist, waren am Ende die Amtstierärztinnen und -ärzte zwar schweißgebadet und erschöpft, ihr Fazit war aber trotzdem sehr positiv.

 

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