Freundeskreis der Kreismusikschule präsentiert

Foto: Frank Timpe

Das Trio Eisenman macht Balagan

Balagan ist die hebräische Bezeichnung für Unordnung und (oft kreatives) Chaos. Sie steht als Motto für das Programm des Trio Eisenman, das am 22. September in Höhr-Grenzhausen gastiert. Dabei rufen die Sängerin Clementine Jesdinsky, Pianist J. Marc Reichow und Saxophonist Frank Timpe die Werke und Schicksale teils verdrängter und vergessener Komponistinnen sowie Komponisten in Erinnerung, deren Karriere im Deutschland der 1920er und 30er-Jahre begann. Durch die Zeitumstände kamen nicht nur ihre Leben in Unordnung, manche wurden vertrieben oder ermordet. Nur wenige hatten das Glück, später am Broadway Erfolge zu feiern, wie etwa Kurt Weill oder der KZ-Überlebende und Namensgeber des Trios, Henry Eisenman (1909–2005).

Im Konzert erklingen die im Schatten des Holocaust entstandenen Werke von Weill und Eisenman, Ilse Weber, Gideon Klein, Paul Ben-Haim, Daniel Sambursky, Viktor Ullmann und Rolf Marbot. Durch die vielfältigen Ausdrucksformen und Stile wird ihre zentrale Rolle für die europäische Kultur deutlich. Den Rahmen des Programms bilden Fragmente der Kammeroper „Der Kaiser von Atlantis" von Viktor Ullmann, komponiert wie Gideon Kleins „Wiegenlied" im Konzentrationslager Theresienstadt. Es enthält zudem eigens angefertigte Arrangements.

Der Freundeskreis der Kreismusikschule Westerwald lädt zu diesem Konzert am Sonntag, 22. September, um 11 Uhr ins Keramikmuseum Westerwald, Lindenstraße 13 in Höhr-Grenzhausen ein. Der Eintritt ist frei, um Spenden für die Arbeit des Freundeskreises wird gebeten.

Foto: Frank Timpe

Buz: Saxophonist Frank Timpe setzt sich auch grafisch mit der Formation Trio Eisenman auseinander.

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