Franz-Georg Kaiser dankend verabschiedet

Langjähriger Behindertenbeauftragter sorgte für Barrierefreiheit, Inklusion und Teilhabe

Mit Franz-Georg Kaiser konnte Landrat Achim Schwickert einen wahrlich verdienten Westerwälder in der vergangenen Kreistagssitzung aus seiner Tätigkeit verabschieden. Bereits zum Ende des letzten Jahres gab Kaiser die ehrenamtliche Funktion des Beauftragten für die Belange behinderter Menschen aus gesundheitlichen Gründen auf. Mehr als elf Jahre setzte sich der „Behindertenbeauftragte“ für die Inklusion von beeinträchtigten Menschen im Kreisgebiet ein.

Doch ein Blick zurück: Im Jahr 2010 wurde Franz-Georg Kaiser durch den damaligen Kreistag zum ersten ehrenamtlichen Beauftragten für die Belange behinderter Menschen im Westerwaldkreis gewählt. Insgesamt mehr als elf Jahre setzte sich der umgangssprachlich genannte „Behindertenbeauftragte“ trotz seiner eigenen Beeinträchtigungen für einen inklusiven, fairen und barrierefreien Westerwaldkreis ein. Und das, wenn es nach der Meinung des Kreistages geht, mehr als erfolgreich. Denn in dieser Zeit wurde Kaiser durch das Gremium zweimal wiedergewählt.

Eines seiner bekanntesten Projekte ist die Initiative „Ein Kreis für alle - Gemeinsam für Menschen mit Behinderung im Westerwaldkreis“, mit welcher er die verschiedenen Akteure im Kreis an einen Tisch führte und so als inklusives Netzwerk etablierte. Auch rückte Kaiser aus voller Überzeugung den Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung in den Fokus der Öffentlichkeit. Zahlreiche Veranstaltungen konnten im Rahmen dieses Tages durchgeführt werden. Vor allem das inklusive Chorprojekt, verschiedene Themen-Workshops sowie die Generationenspiele werden wohl einigen Westerwäldern noch präsent sein. Ein weiteres Anliegen von Franz-Georg-Kaiser war die Etablierung der leichten Sprache. Bei leichter Sprache handelt es sich um eine speziell geregelte einfache Form der Sprache, welche unter anderem den Zugang zu behördlichen Strukturen, aber auch zu politischen Prozessen ermöglicht und deren Verständnis vereinfacht.

Zudem waren ein barrierefreier ÖPNV sowie die barrierefreie Urlaubsregion Westerwald Kaiser sehr wichtig. So hat der „Behindertenbeauftragte“ an der aktuellen Fortschreibung des Nahverkehrsplans und an einem Konzept für den barrierefreien Tourismus mitgewirkt.

Darüber hinaus wurde er bei der Planung zahlreicher Bauvorhaben im Kreisgebiet hinzugezogen. So nahm er an vielen vor Ort Terminen teil, fertigte Stellungnahmen zur Barrierefreiheit der geplanten öffentlichen Gebäude, Plätze sowie Straßen und konnte so dazu beitragen, dass die Teilhabe am Leben möglich wird.

Nachdem Landrat Achim Schwickert das Wirken von Franz-Georg Kaiser skizzierte, dankte Karl-Heinz Boll (CDU) im Namen aller Fraktionen dem Wallmeroder zusammenfassend für seinen unermüdlichen Einsatz: „Franz-Georg Kaiser war in all den Jahren für die Menschen in der Region da. Er überzeugte vor allem mit seinem offenen Ohr über die Sprechstunden hinaus und ist so für viele Westerwälder zu einer vertrauensvollen Anlaufstation geworden.“ Franz-Georg Kaiser nahm den Dank des Gremiums und der Verwaltung gerührt an.

Seit Anfang des Jahres ist nun Christoph Seimetz der Nachfolger von Franz-Georg Kaiser in der Funktion des Beauftragten für die Belange behinderter Menschen im Westerwaldkreis. Der „Behindertenbeauftragte“ ist für die Bürgerinnen und Bürger des Westerwaldkreises da. Er arbeitet daran, gemeinsam mit den politischen Gremien sowie der Verwaltung die Benachteiligungen von behinderten Menschen zu beseitigen, ihnen die gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft zu gewährleisten und eine selbstbestimmte Lebensführung zu ermöglichen. Christoph Seimetz ist per E-Mail unter behindertenbeauftragter@westerwaldkreis.de zu erreichen. Termine können telefonisch unter 02602 124741 vergeben werden.

Foto: Pressestelle der Kreisverwaltung

BuZ: v.l.n.r. Karl-Heinz Boll, Franz-Georg Kaiser, Christoph Seimetz, Landrat Achim Schwickert

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