Ehrenamtliches Engagement gewürdigt
Horst Bartels erhält Bundesverdienstkreuz und Johanna Klein die Landesverdienstmedaille
Gleich zwei Hilgerter erhielten eine hohe Auszeichnung für ihr herausragendes ehrenamtliches Engagement: Der Vizepräsident der SGD Nord, Prof. Dr. Martin Kaschny, händigte in Vertretung von Herrn Bundespräsidenten Dr. Frank-Walter Steinmeier und von Frau Ministerpräsidentin Malu Dreyer, das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Horst Bartels aus. In Vertretung von Frau Ministerpräsidentin Malu Dreyer händigte Prof. Dr. Martin Kaschny zudem die Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz an Johanna Klein aus.
Vizepräsident Kaschny sprach beiden Dank und Anerkennung aus. Für den Landkreis Westerwald gratulierten vor Ort die Erste Kreisbeigeordnete Gabriele Wieland, für die VG Höhr-Grenzhausen Bürgermeister Thilo Becker und für die Ortsgemeinde Hilgert Ortsbürgermeister Uwe Schmidt.
Horst Bartels hat sich besondere Verdienste vor allem im künstlerischen Bereich erworben. Beruflich absolvierte er zunächst eine Ausbildung zum Porzellanmaler und war anschließend drei Jahre bei der Bundesmarine, wo er eine weitere Ausbildung zum Krankenpfleger machte.
Darauf folgten einige Jahre als freiberuflicher Maler und Weltreisender auf der T. S. „Hanseatic“, einem Passagierschiff der Hamburg-Atlantic-Linie, die für ihn prägend waren. Der Konflikt zwischen Mensch und Natur, die Achtung vor Minderheiten – sein Sujet, indigene Völker – sind Themen, die er seit über 50 Jahren mit seiner unverwechselbaren Aquarell-Mischtechnik bearbeitet.
Nach seinem Motto: „ Kunst, gleich welcher Ausdrucksformen Sie sich bedient, soll nicht nur schön sein, sondern auch kritisch und wegweisend“, ist es sein Anliegen, die Betrachter zu veranlassen, respektvoller mit der Erde und ihren Kreaturen umzugehen. Seine Werke wurden in folgende bedeutende Museen und Sammlungen aufgenommen.
- 1985 New York, CORNING MUSEUM OF GLAS, Aufnahme in die ständige Collection "Glas des 20. Jahrhunderts"
- 1985 München, Staatliches Museum für angewandte Kunst, Aufnahme und ständige Ausstellung in "Die neue Sammlung"
- 1990 Berlin, Staatliches Museum "Zeitgenössisches Glasdesign"
- 1993 Hamburg, Aufnahme im "Museum für Kunst und Gewerbe"
Darüber hinaus hat er zahlreiche Veröffentlichungen in Zeitungen, Katalogen und Bildbänden publiziert und eine Vielfalt von Ausstellungen im In- und Ausland organisiert. Sein Buch „Meine Art“, vermittelt einen Eindruck seines Schaffens im Bereich der Kunst und des Designs, sowie die Beurteilung seiner Werke durch namhafte Persönlichkeiten.
Im Westerwald ließ er sich im Jahr 1965 nieder und war von 1965 bis 2001 Leiter des Design-Studios sowie Chefdesigner bei der Firma Rastal in Höhr-Grenzhausen, die Trinkgefäße aller Art herstellt. Er hat Akzente gesetzt und die Branche in besonderem Maße geprägt. Parallel dazu ist er seit den 80er Jahren als Maler, Grafiker und Bildhauer freiberuflich tätig.
Im berufsständischen Bereich engagierte er sich 14 Jahre als Mitglied im Prüfungsausschuss der IHK Koblenz zur Abnahme der Abschlussprüfung an der Fachschule für Keramikgestaltung und ist seit 1970 als Juror in verschiedenen Wettbewerben tätig. Von 1969 bis 2001 fungierte er zudem als Ausbilder und hatte von 1985 bis 1991 einen Lehrauftrag an der Fachschule Keramisches Zentrum Höhr-Grenzhausen inne.
Als Gründungsmitglied und Sprecher der Künstlergruppe „Objekte 71“ wirkte er seit über 52 Jahren. Ziel dieser Organisation ist die Förderung und Unterstützung von Künstlern und Kunsthandwerkern mit Ausstellungen, Stipendien und Publikationen. Er hat zahlreiche künstlerische Ausstellungen organisiert, die auch weit über die Grenzen der Region große Beachtung finden.
In seinem Heimatort Hilgert hat er sich auch auf kommunaler Ebene engagiert und war von 1989 bis 2004 Mitglied im Ortsgemeinderat. Zudem bringt er seine berufliche Expertise seit über 23 Jahren auch als Beiratsmitglied der Museen im Westerwald sowie für die Konzeption, Gestaltung und Redaktion der Ortschronik von Hilgert ein. Als Mitglied im Elferrat des örtlichen Karnevalvereins hat er zwölf Jahre in der närrischen Zeit gewirkt.
Angeregt wurde die Auszeichnung von seinem Sohn Rüdiger Bartels, unterstützt von Raymond Sahm, Geschäftsführender Gesellschafter der Firma Rastal.
Mit großer Leidenschaft ist Johanna Klein seit insgesamt über 30 Jahren als Geschäftsführerin des Turn- und Sportvereins Hilgert (TuS Hilgert e. V.) tätig. Ihre ehrenamtliche Arbeit begann im Jahr 1991, als eine Geschäftsführerin für den sportlichen Teil der Vereinsarbeit gesucht wurde. Sie rief verschiedene Abteilungen im Verein ins Leben, belebte Gruppen neu oder modernisierte das Angebot und passte es somit den Bedürfnissen der Mitglieder an. Hierzu zählen beispielsweise das Eltern-Kind-Turnen, das Kleinkinderturnen, Aerobic und Gymnastik für Ältere. Heute ist der TuS Hilgert ein Allsportverein mit 27 verschiedenen Abteilungsgruppen. Es gelang ihr, die Mitgliederzahl von 370 auf über 800 zu erhöhen.
Bis heute bringt sie sich in der Vorstandsarbeit des Vereins und in der Schießsportabteilung ein. Zudem ist sie innerhalb des TuS in der Mitgliederverwaltung und im Passwesen für die Fußballabteilung aktiv. Sie übernimmt die Kassenabrechnungen für die Herzsportabteilung und die Rehasportgruppe und ist Kassenwartin in der Schützenabteilung. Darüber hinaus brachte sie sich seit über 25 Jahren als Frauenwartin und 18 Jahre als Seniorenberaterin ein.
Ihr Engagement für den Sport ist schnell bekannt geworden, nicht zuletzt über die zahlreichen Fortbildungen, die sie besuchte und über das Netzwerk, was sie sich daraus resultierend aufbaute. Automatisch kamen andere Ehrenämter dazu. Beim Turngau Rhein-Westerwald war sie zwei Jahre Geschäftsführerin und ist seit über 20 Jahren im Vorstand als Pressewartin und Schriftführerin aktiv. Auch im Sportkreis Westerwald engagiert sie sich seit Jahren.
Ihre Motivation ist es, dafür zu sorgen, dass möglichst viele Menschen die Sportangebote annehmen und in Bewegung kommen. Sie selbst ist begeisterte Sportlerin und hält sich mit Tennis und Sportschießen fit. Auch in ihrer liebsten Sportart übernimmt sie Ehrenämter.
Über zwölf Jahre hat sie die Sportschützen in der 1. Bundesliga betreut und war bei jedem Wettkampf dabei. Beim „Schützenkreis 113“ ist sie seit elf Jahren Geschäftsführerin und war 18 Jahre Delegierte. Ihr breites, sportliches Engagement ergänzt sie auf kommunalpolitischer Ebene seit Jahren im Ortsgemeinderat Hilgert und seit Juni 2021 als Erste Beigeordnete.
Selbst bezeichnet sie sich als „Vereinsmeier“. Wichtig ist es ihr, festzuhalten, dass sie auf ihrem Weg viel Unterstützung und Begleitung durch andere Menschen erfahren hat, damit sie ihre Ehrenämter in dieser kompetenten Art und Weise ausüben konnte. Dabei hatte ihr Ehemann viel Verständnis für ihr Wirken. Nur durch seinen Rückhalt konnte sie die Fülle an Aufgaben übernehmen. Ihre Geschäftsführertätigkeit unterbrach sie im Jahr 2018, um ihren Ehemann selbst zu pflegen.
Angeregt hatte die Auszeichnung VG-Bürgermeister Thilo Becker.
Quelle: Pressemitteilungen der SGD Nord