Breitbandausbau kommt noch schneller voran

Der Westerwaldkreis wird in Sachen Breitbandausbau zum Vorzeigeprojekt in Rheinland-Pfalz. Wie die evm-Gruppe am Donnerstag (11. Februar) bei einem Informationstermin des Westerwaldkreises mit den Bürgermeistern der Verbandsgemeinden in Montabaur verkündet hat, soll der Ausbau des Glasfasernetzes im kompletten Landkreis zwei Jahre früher als geplant abgeschlossen sein. „Wir werden schon 2017 fertig sein und nicht wie ursprünglich geplant 2019“, informierte Bernd Wieczorek, Mitglied des Vorstands der Energieversorgung Mittelrhein AG (evm), die das Mammutvorhaben mit ihren Tochterunternehmen – KEVAG Telekom GmbH (KTK) und Energienetze Mittelrhein GmbH & Co. KG (enm) – stemmt. 25 Millionen Euro beträgt die Gesamtinvestition der Gruppe in das intelligente Netz der Zukunft mit hochwertigem Datentransfer. Bandbreiten mit mehr als 300 Megabit pro Sekunde sind durch das intelligente Kabel-Glasfasernetz der Zukunft in Großteilen des Westerwaldkreises bald Realität. „Das ist ein Quantensprung für die Infrastruktur und wir als regionaler Anbieter bauen die Netze selbst“, erklärte Gerd Thewalt, Geschäftsführer der KTK. Insgesamt verlegt die evm mit KTK und enm über 250 Kilometer Glasfaserleitungen im Westerwaldkreis unter der Erde.

Landrat Achim Schwickert lobte das Engagement der evm-Gruppe, das Ausbauvolumen für 2016 gegenüber dem Vorjahr jetzt einfach zu verdoppeln. „Die frühere Fertigstellung des leistungsfähigen Breitbandnetzes verschafft den Kommunen im Westerwaldkreis einen entscheidenden Standortvorteil und unsere Wirtschaft erfährt mit dieser Investition einen weiteren Auftrieb“ betont der Westerwälder Landrat, für den damit auch der Wohnwert und die Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger und potentielle Neubürger weiter steigen. Der Westerwaldkreis steht beim Breitbandausbau im Vergleich aller Landkreise in Rheinland-Pfalz an vorderster Stelle. Wilfried Noll, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung des Westerwaldkreises (WFG) führt dieses gute Ergebnis auf die vor zehn Jahren gestarteten und nachhaltig vorangetriebenen Aktivitäten des Landkreises und seiner WFG zurück: „Ein wesentlicher Erfolgsfaktor war der bereits 2006/2007 erfolgte Ausbau des Kabelfernsehnetzes zum internetfähigen Breitbandnetz durch die KTK. Das war damals eine wegweisende Investition, die sich heute auszahlt“, ist sich Noll sicher.

Ausgehend von den Hauptleitungen, die mittels Glasfaser das Rückgrat für den Westerwald bilden, werden die einzelnen Ortschaften und deren Breitbandkabel-Netze angeschlossen. Bis Ende 2015 wurden bereits 38 Ortsnetze ausgebaut. Der Ausbau wird weitere 39 Ortsnetze im Jahr 2016 und 51 Ortsnetze in 2017 umfassen. Insgesamt werden durch das Projekt im Westerwaldkreis 126 Ortsnetze an den Glasfaserring angeschlossen. „Wir bieten in allen umgerüsteten Ortsnetzen zusätzlich zu den bereits jetzt verfügbaren 32 oder 100 Megabit pro Sekunde, auch 150 Megabit pro Sekunde zu attraktiven Konditionen an“, so Gerd Thewalt.

„Es gilt das Ziel, den Breitbandausbau weiter voranzutreiben“, so Landrat Achim Schwickert um damit den Landkreis und seine Wirtschaft auch in Zukunft attraktiv für Unternehmen und die Menschen zu machen. „Wir wissen, dass es bei dem sehr hohen aktuellen Versorgungsgrad in Einzelfällen auch noch den einen oder anderen Engpass gibt“, ergänzt der Landrat. Über die tatsächlichen „weißen Flecken“ will die WFG möglichst zeitnah ein aussagefähiges Kataster erstellen, um dann gemeinsam mit den potentiellen Breitbandanbietern und den betreffenden Orts- und Verbandsgemeinden entsprechende Lösungen zu erarbeiten. Dieser Vorschlag fand bei den Bürgermeistern besondere Zustimmung.

 

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