Ausstellungskatalog zu Kastenbildern veröffentlicht

Landschaftsmuseum / Sedina Thiel

Landschaftsmuseum dokumentiert beliebte Erinnerungsstücke

Im vergangenen Jahr präsentierte das Landschaftsmuseum Westerwald in einer Kabinettausstellung ausgewählte Kastenbilder seiner Sammlung. Die Zeugnisse einer vergangenen Erinnerungskultur stießen auf so große positive Resonanz, dass das Museum nun alle Kastenbilder in seinem Bestand in einem Katalog dokumentiert und veröffentlicht hat.

Über Jahrzehnte hinweg gehörten Kastenbilder zum beliebten Inventar in Stuben und Wohnzimmern. Bevor Fotografien erschwinglich wurden, dienten die dreidimensionalen Kästen aus Holz oder Pappmaché dazu, Andenken an besondere Lebensereignisse zu bewahren. Liebevoll angeordnet fanden sich darin Gegenstände, Spruchbänder und schmückende Materialien. Mit einer Glasscheibe und einem Bilderrahmen versehen dienten sie dann gleichermaßen als Gedenkbilder und Zimmerdekoration. Der zeitliche Bogen reichte von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die 1920er Jahre hinein. Generell wurde der Wandschmuck als Medium der Erinnerungskultur bis um das Jahr 1930 neu angefertigt.

Kastenbilder zählen zum klassischen Repertoire volkskundlich-historischer Museen und auch das Landschaftsmuseum Westerwald hat rund 40 davon in seiner Sammlung. Die meisten erinnern dabei an Hochzeiten. Der nun erschienene Katalog präsentiert neben einleitenden Passagen zur Thematik auf insgesamt 88 Seiten Fotos der jeweiligen Bilder sowie Angaben zu den einstigen Besitzern, Jahresangaben, Herkunftsorten und Formaten. Er ist der vierte Band der Museumschriftenreihe zur Alltagsgeschichte des Westerwaldes und für 9,90 Euro im Museumsladen und im Buchhandel erhältlich.

Foto: Landschaftsmuseum / Dr. Moritz Jungbluth

Buz: Die Kabinettausstellung im roten Mühlenhaus zeigte ausgewählte Kastenbilder des Museums.

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