14. Netzwerkkonferenz des Kreisjugendamtes
Rund 350 Fachkräfte tauschten sich aus
Zum 14. Mal hatte Landrat Achim Schwickert zur kreisweiten, interdisziplinären Netzwerkkonferenz zum Schutz von Kindeswohl und Kindergesundheit eingeladen. „Die Konferenzen der vergangenen Jahre waren immer sehr gut besucht. Dafür spricht die Auswahl der Themen und der Referenten, aber sicherlich auch die Möglichkeit, sich kennenzulernen und auszutauschen“, begrüßte Landrat Achim Schwickert die rund 350 Teilnehmenden. Im Mittelpunkt standen die Themen „Sexualisiertes Verhalten von Kindern und Jugendlichen“ und „Sexueller Missbrauch an Kindern und Jugendlichen“. Diese Themenwünsche waren aus den Reihen des Netzwerkes an die Netzwerkkoordinatorinnen für Kinderschutz und Frühe Hilfen des Kreisjugendamtes, Nina Schüchen und Kristin Andree, herangetragen worden.
Mit Kathrin Brönstrup vom Institut für Sexualpädagogik und Carina Kneip als Fachkraft für Kriminalprävention beim Landeskriminalamt (LKA) konnten zwei äußerst bewegende Referentinnen aus völlig unterschiedlichen Professionen gefunden werden. Brönstrup widmete sich in ihrem Vortrag sehr humorvoll dem oftmals noch als Tabu angesehenen Thema Sexualität. Dabei wurde recht schnell klar, dass meist die Scheu von Erwachsenen Sexualität gegenüber Kindern zu thematisieren zu missverständlichen Situationen führen kann. Lernt ein Kind nicht von Beginn an, altersgerecht über Sexualität, Grenzbereiche oder auch Geschlechtsteile zu sprechen, kann es im Fall eines Übergriffs dies nicht klar formulieren. Worte schützen und machen selbstsicher!
Dem stimmte auch Carina Kneip vom LKA vollumfänglich zu. Sie erläuterte, wie Kinder und Jugendliche durch Social Media und Messenger-Dienste immer häufiger mit kinderpornografischem Material konfrontiert werden. Den wenigsten jungen Menschen ist dabei klar, dass nicht nur das Herstellen und der Besitz von Kinderpornografie, sondern auch das Weiterleiten strafbar ist. Fachkräften gab sie zudem Tipps im Umgang mit der Sicherung von kinderpornografischem Material, welche gerade nach der kürzlich erfolgten Gesetzesänderung zu deutlich mehr Handlungssicherheit führt.
Während der Pause zwischen den Vorträgen konnten die Teilnehmenden sich im Foyer über die Angebote der Träger im Westerwaldkreis informieren und sich untereinander austauschen.
Foto: Kreisverwaltung / Carolin Faller
Buz: Sie gestalteten das Programm der Netzwerkkonferenz (v.l.n.r.): Kristin Andree, Kathrin Brönstrup, Carina Kneip, Nina Schüchen und Landrat Achim Schwickert.