Ausschüsse beschäftigen sich mit medizinischer Versorgung

Westerwaldkreis beteiligt sich an der „Digitalen Modellregion Gesundheit Dreiländereck“

Der Kreisausschuss (KA) und der Ausschuss für Soziales, Gleichstellung und Gesundheit (ASGG) beschäftigten sich in einer gemeinsamen Sitzung mit der medizinischen Versorgung im Westerwaldkreis. Grundlage dafür war ein Beschluss, den der Westerwälder Kreistag auf Antrag der CDU-Fraktion im Mai dieses Jahres fasste.

Mit diesem Beschluss wurde die Kreisverwaltung des Westerwaldkreises beauftragt, unter anderem die Etablierung einer Förderrichtlinie zur Niederlassung von Ärztinnen und Ärzten im Kreis sowie die Teilnahme an der „Digitalen Modellregion Gesundheit Dreiländereck“ zu prüfen.

„Der Westerwaldkreis möchte die ärztliche Versorgung durch Haus- und Fachärzte auch zukünftig sicherstellen und daher die Niederlassung und Neuanstellung von Ärztinnen und Ärzte im Kreisgebiet finanziell fördern“, beginnt die geplante Förderrichtlinie. Ziel ist es, so auf eine drohende mögliche Unterversorgung im Bereich der Haus- und Fachärzte zu reagieren. Ein finanzieller Anreiz von bis zu 10.000 Euro soll dabei helfen, die Niederlassung sowie die Neuanstellung von Ärztinnen und Ärzten attraktiver zu gestalten. Deshalb empfehlen der KA sowie der ASGG dem Kreistag, die Förderrichtlinie so zu beschließen und die entsprechenden Mittel bereit zu stellen. Die Richtlinie könnte damit zum 01. Januar 2022 in Kraft treten.

Einen weiteren wichtigen Punkt im Bereich der medizinischen Versorgung im Westerwaldkreis stellt die Digitalisierung des Gesundheitswesens dar. In Zukunft wird die ärztliche Versorgung voraussichtlich nicht allein über den direkten Vor-Ort-Kontakt mit einem Allgemein- oder Facharzt erfolgen können. Gerade deshalb sind im ländlichen Raum digitale Unterstützungsmodelle bei Diagnostik und Therapie eine wichtige Möglichkeit, um trotzdem eine flächendeckende Betreuung zu ermöglichen.

Der Westerwaldkreis wird deshalb laut Beschluss der beiden Ausschüsse nun ein Teil der „Digitalen Modellregion Gesundheit Dreiländereck“.

Die „Digitale Modellregion Gesundheit Dreiländereck“ ist ein Forschungsprojekt der Universität Siegen. Im Rahmen dessen forscht die Universität intensiv über Wege, vorhandene ärztliche Ressourcen neu zu strukturieren. Zudem werden über leichte Verfügbarkeit von Patientendaten, digitale Betreuung, Telemedizin und Selbstüberwachung von medizinischen Daten, Ärzten, Krankenhäusern und Therapeuten eine effiziente Behandlung und Zusammenarbeit ermöglicht.

In ausgewählten Kooperationspraxen und Krankenhäusern sollen in Zusammenarbeit mit Verbandsgemeinden und örtlichen Praxen Modellprojekte zur Sammlung und Nutzung von medizinischen Patientendaten durchgeführt werden. Diese können in Verbindung mit dem Gesamtprojekt dazu dienen, Behandlungsabläufe besser zu strukturieren, Übergaben zu erleichtern und Vor-Ort-Behandlungen zu ersetzen. Die Ergebnisse werden zusammen mit denen des Gesamtprojektes in das weitere Konzept für die ärztliche Versorgung der Region einfließen.

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